Toxischer Realismus: Eine Kritik
Nichts hat Film und Fernsehen so sehr im Würgegriff wie der Anspruch an eine »realistische Darstellung«. Wer vom Realismus spricht, möchte sich damit vom vermeintlich… Weiterlesen »Toxischer Realismus: Eine Kritik
Film ist eine Aufeinanderfolge von Einzelbildern, in der Regel 24 Bilder pro Sekunde, die beim Zuschauer die Illusion einer Bewegung hervorruft. Film ist also ein Zaubertrick. Das ist die technische Erklärung, doch was macht Filme inhaltlich aus? Film ist eine recht junge Kunst, die sehr viele andere Künste in sich vereint. Seit ihrer Entstehung hat sie sich enorm gewandelt. In mehreren Beiträgen möchte ich mich dieser populären Kunstform widmen, die mir besonders am Herzen liegt.
Für das Filmemachen ist der Regisseur von zentraler Bedeutung. Während der Drehbuchautor die Filmvorlage schreibt, entwickelt der Filmregisseur die Vision, die er mit seinem Team am Ende audiovisuell umsetzt. Um Film genauer zu beschreiben, lohnt es sich die Unterschiede zu anderen, ähnlichen Formen herauszuarbeiten. Den größten Unterschied sehe ich zwischen der Kinoleinwand und dem Fernsehschirm.
Im Video: Unterschiede zweier Medien.
Während sich der Kinofilm aus dem Stummfilm entwickelte, entstand das Fernseh-Pendant aus dem Theaterstück: Das Fernsehspiel lebt nach wie vor wesentlich von seinen Dialogen. Heutzutage kennt man es zwar überwiegend als „Fernsehfilm“, da sich Kino und Fernsehen in ihren audiovisuellen Möglichkeiten immer weiter annähern, aber Formate wie Das kleine Fernsehspiel vom ZDF erinnern weiterhin an seine Ursprünge.
Manchmal gibt es Hybridproduktionen zwischen Film und Fernsehen, man nennt sie auch Amphibienfilme: Im Kino landen dann die Kinofilme und im Fernsehen die Mehrteiler oder Miniserien, die sich viel mehr Zeit nehmen können und zusätzliche Szenen bieten. Zum Beispiel so geschehen bei DAS BOOT (1981) oder DER BAADER MEINHOF KOMPLEX (2008). Die Stärke des Fernsehens liegt nicht so sehr im einzelnen Ereignis, sondern im wiederholten Einschalten. Die Eintrittsschwelle, den Fernseher einzuschalten, ist einfach niedriger als die Schwelle ins Kino zu gehen. Deshalb muss ein Film immer ein Event sein, während das Fernsehen viel stärker von Serien und Reihen bestimmt wird, die den Zuschauer konstant bei der Stange halten.
Gefeiert und geehrt werden Filme vor allem auf Filmfestivals. Jedem Filmschaffenden würde ich raten, Festivals zu besuchen und dort Kontakte zu knüpfen. Da Deutschland eher ein Fernsehland als eine Kinonation ist, gibt es bei uns zwar eine reichhaltige und bewegte Filmgeschichte aber leider kaum noch eine deutsche Filmkultur. Vom allgemeinen Kinogänger bis zu den Hardcore-Cineasten, von den den professionellen Filmkritikern bis zu den Filmemachern — in allen Bereichen gibt es Nachholbedarf.
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