Eine Drehbuch-Outline ist ein Autorenwerkzeug. Sie hilft dem Autor dabei, beim Schreiben den Überblick zu behalten. Die Outline (Englisch für „Gliederung“) entlastet ihn, indem er Einzelheiten festhält, auf die er immer wieder zurückgreift. Mit ihr dokumentiert er die einzelnen Schritte, die ihn zur ersten Drehbuchfassung führen – sein Kopf wird dadurch für kreative Gedanken frei.
Was ist der Unterschied zwischen Drehbuch-Outline und Bilder-Treatment?
Inhalt
Grundlagen der Drehbuch-Outline
Es gibt zwei Arten von Autoren: Diejenigen, die jedes kleinste Detail vorbereiten, und die anderen, die lieber vollkommen frei drauflos schreiben. In der Realität braucht ein Autor immer beides – sichere Struktur und kreative Freiheit. Je nach Typ schlägt er mehr in die eine oder andere Richtung aus. Bleibt also nur die Frage, welche Form die Drehbuch-Outline im eigenen, individuellen Arbeitsprozess annimmt.
Von der Logline zur Synopsis
Ziel der Drehbuch-Outline ist es, alles Notwendige schwarz auf weiß festzuhalten, damit der Autor darauf zurückkommen kann. Grundsätzlich beginnt sie mit der Drehbuchidee, einem Einzeiler, der oft Logline genannt wird. Persönlich grenze ich den Begriff Logline gerne von der ursprünglichen Idee ab. Die Logline wird erst viel später zum Verkaufen der Idee genutzt. Drehbuchideen werden ebenso kurz gehalten und beschreiben in einem Satz die Geschichte.
Einen Schritt weiter sind wir schon bei der Synopsis, auch Inhaltsangabe genannt. Die Drehbuch-Outline unterscheidet sich von einer Synopsis darin, dass die Outline viel ausführlicher ist und eine Synopsis enthalten kann. Die Aufstellung der Figuren um die Hauptfigur, auch Orchestrierung der Figuren genannt, ist eine weitere Möglichkeit, Klarheit über den Aufbau der Geschichte zu erhalten.
Plotten mit dem Beat Sheet
Im nächsten Schritt der Drehbuch-Outline kommen die Taktschläge oder Story Beats. Wie entwickelt sich die Geschichte – welche einzelnen Punkte machen sie aus? Hier befinden wir uns schon am Plotten des Drehbuchs. Für die Entwicklung der Handlung setzen viele das Modell der Heldenreise ein. Schreibt der Autor eine Liste der Story Beats, mehr oder weniger detailliert, nennt man das Beat Sheet.
Step-Outline oder Bilder-Treatment
Je nachdem welchen Detailgrad der Autor verfolgt, sieht die Outline ganz anders aus. Geht er weiter ins Detail als das einfache Beat Sheet, erstellt er bereits eine Szenenliste der einzelnen Szenen um die Geschichte vorzubereiten, dann ist das eine Step-Outline. Geht er noch weiter und konstruiert schon die Szenen, mit einem genauen Szenenabriss, dann spricht man vom Treatment oder Bilder-Treatment. Bis zum Skript ist es jetzt natürlich nicht mehr weit – es fehlen quasi nur die Dialoge. Im Unterschied zum Exposee ist das Treatment ein richtiges Autorenwerkzeug (vergleiche die Abgrenzung zwischen Logline und Drehbuchidee). Autoren schreiben Exposees in aller Regel zum Verkaufen, deswegen haben sie einen zusammenfassenden Charakter.
Beispiele für Drehbuch-Outlines
Im Video zeige ich Beispiel-Schritte, die du in deine eigenen Outlines aufnehmen kannst. Denke immer daran, dass du dich nicht sklavisch an einen Standard halten musst, sondern dass dieses Werkzeug dir beim Schreiben helfen soll. Die Drehbuch-Outline zu BIG FISH von John August ist ein Muster-Beispiel, wie knapp und dennoch präzise er formuliert.
Das könnte dich auch interessieren:
- Drehbuch
- Storytelling
- Drehbuch-Format
- Drehbuchschreiben für Anfänger
- Figuren im Drehbuch
- Filme ohne Drehbücher
- Filmgenres
- Drehbuch-Ratgeber
Ein paar Worte zu mir: Als Autor-Regisseur schreibe ich meine eigenen Geschichten. Für Schüler habe ich das eBook Die ultimative Lektürehilfe als Lernhilfe verfasst. Außerdem gebe ich Schreibseminare und Filmworkshops.