Wie findest du deine Inspiration? Wo kommen deine Ideen her? Und was bedeutet es für dich, etwas Originelles zu schreiben? Wir alle wollen inspiriert sein, von der Muse geküsst werden – aber handelt es sich dabei wirklich um einen passiven Akt für den Künstler, oder kann er etwas tun, um sie sich zu holen? Meine Erfahrung bestätigt mir Letzteres. Du hast deinen eigenen Schaffensprozess in der Hand, du kannst ihn steuern und du kannst dich aktiv inspirieren lassen, wenn du dich dafür öffnest.
Das Konstrukt aus dem Film Matrix als Metapher für Inspiration
Quellen der Inspiration
Wer Angst vor dem weißen Blatt Papier hat, dem wird vielleicht diese Metapher helfen: Stelle dir einen leeren Raum vor, wie das Konstrukt aus dem Film Matrix. Der Raum ist zwar leer, aber nicht vollkommen von der Außenwelt isoliert. Wir können alles in dieses Programm laden, das auch in der Matrix existiert. Ähnlich verhält es sich mit dem weißen Blatt. Die Grundbausteine, das Rohmaterial, existiert bereits da draußen. Jetzt liegt es an dir, dieses Material in dein Konstrukt zu laden und weiterzuentwickeln.
„Eine Erfindung besteht nicht darin, etwas aus dem Nichts zu erschaffen, sondern aus dem Chaos.“
– MARY SHELLEY
Kreative Werkzeuge
Für die Stoffentwicklung benötigen wir die richtigen Werkzeuge:
- Kopieren: Etwas übernehmen.
- Variieren: Etwas verändern.
- Kombinieren: Verschiedenes zusammenbringen.
Je nachdem wie du diese Werkzeuge einsetzt, zeigt sich wie kreativ deine Arbeit ist. Dieser Prozess läuft zum Großteil unterbewusst ab. Bei vielen Dingen wissen wir gar nicht, wo wir sie herhaben, bis wir vielleicht lange später etwas aus unserer Vergangenheit wiederentdecken und die Parallelen erkennen.
„Der David steckte von Anfang an in dem Marmorblock. Ich habe nur entfernt, was nicht dazu gehörte.“
– MICHEANGELO
Originelle Konzepte
Oftmals beginnen Autoren zu spät damit, originell zu arbeiten. Sie übernehmen zu viel einer bestehenden Geschichte und versuchen im Nachhinein sich in den Szenen, Figuren und Dialogen auszuleben. Als Folge bleibt die ursprüngliche Filmidee erkennbar und ihre Geschichte hangelt sich an einer bekannten Struktur entlang. Um das zu vermeiden, solltest du bereits in deinem Erzählkonzept die Werkzeuge zur Anwendung bringen. Wenn du eine altbekannte Geschichte hast, überlege dir gut wie du sie auf eine neue Art und Weise erzählen kannst. Das Konzept sollte dabei bereits in deiner Idee stecken und ihr nicht von außen aufgezwungen werden. Schau dir zum Beispiel an, wie die folgenden Filme erzählt werden:
MATRIX
ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT
GHOSTBUSTERS
„Es geht nicht darum, wo du etwas hernimmst, sondern was du daraus machst.“
– JEAN-LUC GODARD
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Das Erzählkonzept (auf Filmschreiben.de)
Ein paar Worte zu mir: Als Autor-Regisseur schreibe ich meine eigenen Geschichten. Für Schüler habe ich das eBook Die ultimative Lektürehilfe als Lernhilfe verfasst. Außerdem gebe ich Schreibseminare und Filmworkshops.