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Ergocinema / Film / Deutsche Filme

5 Gründe warum deutsche Filme schlecht sind

Wo bleibt der populäre deutsche Film?

Deutsche Filme sind international nicht wettbewerbsfähig. Das merken wir besonders deutlich, wenn wir uns die heimischen Kinocharts anschauen: Ganz vorne steht da natürlich immer das amerikanische Hollywoodkino, das deutsche Kino taucht nur sehr selten auf. Offensichtlich straft das hiesige Publikum die landeseigenen Produktionen meistens hart ab (vom Internationalen ganz zu schweigen). Aber warum muss das so sein? Gibt es nicht durchaus bekannte Beiträge zur Popkultur aus unseren Landen wie TKKG, Die Drei Fragezeichen oder Geisterjäger John Sinclair?

Was fällt uns Deutschen so schwer daran, unsere kulturellen Errungenschaften in angemessener Form auf die große Leinwand zu bringen? Woran liegt es, dass der deutsche Film kein Publikum findet?

Im Video: Fünf Gründe und fünf Beispiele.

Film nicht im Fokus

Es gibt viele Gründe, warum deutsche Filme so sind wie sie sind. Zunächst einmal wird Bewegtbild im Allgemeinen und Film im Besonderen in seiner Auswirkung auf die menschliche Psyche immer noch massiv unterschätzt. Und das trotz Filmemachern wie Leni Riefenstahl, die mit ihren Propagandafilmen schon im Dritten Reich eine gefährliche Wirkungsmacht bewiesen hat. Bildung und Medienkompetenz steht also gar nicht im Fokus des Interesses. Von einer Einführung als Schulfach wie in Frankreich ist Deutschland noch weit entfernt.

Populäre deutsche Filme

Deutsche Filme sind politische Statements

Es herrscht eine fast schon elitäre Einstellung gegen das Filmemachen als eine niedere Kunstform. Bei den Entscheidern in der Politik haftet dem Film der Schein des Schmuddeligen an, weil es eine von sich aus sehr beliebte Form ist. Das Theater wird dagegen viel höher gehalten (und die Oper noch höher), gerade weil im „niederen Volk“ das Interesse daran nicht sonderlich groß ist. Würde diese Geisteshaltung schon nicht genügen, sind die Bewertungsmaßstäbe der deutschen Filmförderung selbst politische, nicht künstlerische. Meiner Analyse nach sind es insbesondere drei Punkte, nach denen immer wieder bevorzugt wird:

Fernsehspiele statt Kinofilme

Das deutsche Kino wird inhaltlich durch das deutsche Fernsehen bestimmt. Das liegt an den absurden Finanzierungsstrukturen, die sich nicht mehr so einfach auflösen lassen. Es handelt sich bei Fernsehspiel und Kinofilm aber um zwei verschiedene Medien, die zwar Schnittmengen haben, aber ganz anders gedacht werden müssen. Allein die Zielgruppen sind anders, und um die sollte es in erster Linie gehen. Die Frage, für wen ein Film gemacht wird, sollte von Anfang an eine Rolle spielen. Zielpublikum des Fernsehens sind ältere Erwachsene, ins Kino gehen aber jüngere Leute. Und die Jugend wird in Deutschland nirgendwo filmisch abgeholt. Viele Filmemacher sagen daher schon lange: Das deutsche Kino ist tot.

Filmemacher ohne Perspektive

Film hat nur dann eine Perspektive, wenn die Filmemacher eine Perspektive haben. Egal ob sie produzieren, inszenieren oder schreiben. Wenn die einzige Chance für den Nachwuchs im Land darin besteht, Arthousefilme zu drehen, die kein Publikum erreichen, dann ist es kein Wunder, das hier keine großen Persönlichkeiten nachkommen. Wenn man noch dazu mit Mitte 30 bis Mitte 40 so genannte „Debütfilme“ machen muss und sich über niedrig dotierte Anfänger-Preise freuen soll, dann ist dem nichts hinzuzufügen. Filmemacher werden von den Entscheidern in Deutschland offensichtlich als leidende Künstler gesehen, die nur dann gut sind, wenn sie nicht von ihrer Arbeit leben können. Inzwischen habe ich mich mit einem richtigen Filmpreis selber eingemischt, um wenigstens einen kleinen Beitrag zu leisten, diese Hürden aus dem Weg zu räumen.


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